Wer zweimal mit derselben pennt...

Ein Film von Reinhild Dettmer-Finke

SWR 2000, 45 und 30 Min., für die Reihe „Die wilden 60er“

Die 60er Jahre gelten als das Jahrzehnt der sexuellen Revolution. Doch zu Beginn klemmt es noch gewaltig: Zeitzeugen erinnern sich an erste Küsse in schummrigen Kellerbars und wildes Gefummel im Kino. Mehr geschah selten, denn noch ist die Pille für Unverheiratete schwer zu bekommen oder schlicht zu teuer. Abtreibung ist verboten und ein Kind ohne Ehe gilt als Schande. Der Kuppeleiparagraf verbietet vorehelichen Sex und noch ist Homosexualität strafbar. Ja, Sexualität gilt als „schmutziges Geheimnis“.

Erst in der Mitte des Jahrzehnts lockert sich allmählich die sexuelle Moral. Im Kino zeigen „Aufklärungspapst“ Oswald Kolle und die vom Staat finanzierten Aufklärungsstreifen „Helga“ der Nation, wie es geht. Außerehelicher Sex und die „freie Liebe“ werden verkündet.

Die Pille setzt sich immer mehr durch und ermöglicht eine Sexualität fern von den Zwängen des Kinderkriegens und der Familiengründung. Die Vorstellungen von weiblicher Berufswahl verändern sich radikal. Die ehemals braven Frauen werden aufmüpfig und organisieren sich. Die Wohngemeinschaft wird zur angesagten Lebensform bei jungen Menschen.

Crew

Kamera: Thomas Aigner, Ingo Behring

Schnitt: Renate Nebe

Redaktion: Thomas Fischer